Taktil-kinästhetische Wahrnehmung und ihre Bedeutung für den Spracherwerb

Hierbei handelt es sich um die Wahrnehmung von Berührungen (taktile Reize) und Bewegungen (kinästhetische Reize). Auch dieser sensorische Bereich ist wichtig für den Spracherwerb.

Ein Kleinkind mit Wahrnehmungsstörungen in diesem Bereich fällt oft dadurch auf, dass es ruhelos ist und viel zappelt oder eine schlaffe Körperhaltung aufweist. Dass die Zuwendung zum Sprecher eine wichtige Rolle in der Sprachentwicklung spielt, wurde bei der visuellen Wahrnehmung bereits erläutert. Damit dies gelingen kann, muss ein Säugling eine zielgerichtete Ruheposition einnehmen können. Dafür ist eine gewisse Grundspannung im Körper notwendig, sowie eine konzentrierte Ausrichtung der Aufmerksamkeit.

Um Wortbedeutungen zu erwerben, muss sich ein Kleinkind möglichst viel Wissen über seine Umgebung aneignen. Das gelingt ihm, indem es die Dinge um sich herum (mit Händen und Mund) erforscht. Ohne die taktil-kinästhetische Wahrnehmung wäre es daher kaum möglich, Begriffe zu lernen.

Auch für die Lautbildung spielt diese Sinnestätigkeit eine entscheidende Rolle, denn es müssen feinste Unterschiede bei der Berührung der Sprechorgane wahrgenommen werden, damit die Artikulation fehlerfrei gelingen kann.

Störungen der taktil-kinästhetischen Wahrnehmung können sich somit sowohl auf den Wortererwerb als auch auf die Aussprache auswirken.

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