Grammatikerwerb

Die Eckdaten des Grammatikerwerbs im Deutschen:

1 Jahr:
Einwortäußerungen um sprachliche Handlungen wie Bitten, Aufforderungen, Fragen oder Aussagen auszudrücken (Bsp: hallo, nochmal, weg, da, mehr)

ab 1,5 Jahren (beginnend mit einem Wortschatz von ca. 50 Wörtern):
Zweiwortäußerungen, Wörter werden sinnhaft kombiniert und sind situativ interpretierbar (Bsp.: Buch da, wo Ball, mehr Milch)

2 bis 2,5 Jahre:
Hilfsverben und Präpositionen werden verwendet; Äußerungslänge nimmt zu; erste syntaktische Regeln sind erkennbar (z.Bsp. Verbzweitstellung); erste Flekionen (aber teilweise noch falsch); Sätze sind noch unvollständig; Funktionswörter fehlen (Bsp.: ich schaufel haben, unten noch nass, gleich macht krach)

ab 3 Jahren:
erste Konjunktionen; Verbkonjugation ist korrekt erworben; Funktionswörter werden verwendet; Subjekt-Verb-Kongruenz ist vorhanden; es treten aber noch immer Wortstellungsfehler auf; Dativ und Plural noch meist falsch

ab 3,5 Jahren:
Kasussystem vollständig erworben; komplexe Sätze mit Haupt- und Nebensätzen; Wortstellung korrekt; nun auch Relativprononem

Eine reduzierte Grammatik ist ein Merkmal der Kindersprache und es handelt sich nicht gleich um eine Entwicklungsstörung, wenn vereinzelt noch Fehler auftreten. Auffällig ist ein Kind in diesem Bereich erst, wenn es um mindestens ein Jahr in seiner Phase verzögert ist (z.Bsp. mit 3 Jahren nach wie vor Wörter nur auf Grund ihrer Bedeutung aneinanderreiht bzw. im Telegrammstil spricht) oder regelmäßig Fehler macht, die im normalen Erwerb überhaupt nicht vorkommen.

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