Motorische Voraussetzungen für den Spracherwerb:
Zur Motorik zählt die Bewegungsfähigkeit des Menschen. Man unterscheidet grobmotorische und feinmotorische Aktivitäten. Während zur Grobmotorik die Bewegungen von Armen, Beinen, Kopf und Rumpf gehören, ordnet man der Feinmotorik die Hand- und Fingerbewegungen sowie die Gesichts- und Mundmotorik zu.
Da auch Sprechen ein Bewegungsvorgang darstellt, bildet die Mundmotorik eine Voraussetzung, damit sich unsere Lautsprache korrekt entwickeln kann. Kraft, Tonus und Beweglichkeit der Sprechorgane (z.Bsp. der Zunge) haben einen direkten Einfluss auf die Sprechentwicklung.
Aber auch grobmotorische Aktivitäten spielen eine Rolle: Defizite in der Körperhaltung können die Atmung stark beeinflussen. Da die Ausatemluft wiederum verantwortlich dafür ist, dass Laute überhaupt erzeugt werden können, besteht auch hier ein Zusammenhang.
Eine sprachliche Entwicklungsverzögerung kann daher, muss aber nicht zwingend, die Folge einer motorischen Entwicklungsstörung sein.